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Zahnprobleme bei Kaninchen und Meerschweinchen

Bei Kaninchen und Meerschweinchen wachsen sowohl Schneide- als auch Backenzähne zeitlebens, und das bis zu 2-3 mm/Woche. Werden die Zähne beim Kauen nicht ordnungsgemäß abgerieben, kann das zu schwerwiegenden Problemen führen.

Kaninchen

Ursachen von Zahnproblemen:

Als Hauptursachen sind genetische Faktoren und Ernährungsfehler zu nennen. Leider sind mittlerweile Kaninchen mit sehr kurzem, großem Kopf immer beliebter geworden, da sie dem Kindchenschema und dem Idealbild des „niedlichen“ Kaninchens entsprechen. Hieraus ergibt sich eine Anordnung der Schneide- und Backenzähne, die für Zahnprobleme prädestiniert, weil die Kauflächen nicht mehr genau aufeinander stehen und der Abrieb nicht gleichmäßig erfolgt.
Auch die falsche Ernährung spielt eine große Rolle. Entscheidend für den Abrieb der Backenzähne ist das Mahlen der Zähne aufeinander. Dies wird nur durch ein möglichst häufiges und langandauerndes Kauen erreicht. Als Konsequenz für eine korrekte Ernährung ergibt sich also, dass ein energiearmes und rohfaserreiches Futter verabreicht werden muss. Das Futter sollte sich größtenteils aus Heu, Grünfutter und Gemüse zusammensetzen. Körnerfutter sollte nicht mehr als ein Eßlöffel pro Kilogramm Körpergewicht gefüttert werden, außer bei Tieren, die im Winter draußen gehalten werden und bei tiefen Umgebungstemperaturen mehr Energie benötigen.

Da das Verdauungssystem der Kaninchen sehr empfindlich ist, sollten plötzliche Futterumstellungen vermieden werden. Das heißt: Kaninchen, die nur Trockenfutter gewöhnt sind, langsam an Grünfutter gewöhnen. Das gleiche gilt für das Frühjahr: wenn es wieder frisches Gras gibt, muss man die Grünfuttermenge langsam steigern. Will man zusätzlich noch etwas für den Abrieb der Nagezähne tun, kann man ungespritzte Zweige von Apfel- und Birnbaum, Weide, Ahorn oder Haselnuss anbieten.

Häufige Zahnerkrankungen:

Ungenügender Abrieb führt zu einem starken Längenwachstum der Zähne. Im Falle der Schneidezähne kommt es beim Oberkiefer zum „Einrollen“ der Zähne nach innen (und damit zu einer Verletzung der Schleimhaut im Unterkiefer), während die Unterkieferschneidezähne schaufelartig nach vorne wegstehen. Dadurch wird die Nahrungsaufnahme erschwert.

Kaninchen

Schäden an Maulschleimhaut und Zunge sind häufig auf das übermäßige Längenwachstum mit Spitzenbildung einzelner Backenzähne oder ganzer Zahnreihen zurückzuführen. Hierbei sind meist großflächige geschädigte Schleimhautbezirke festzustellen, die durch das permanente Reiben der mitunter nadelspitzen Zahnveränderungen beim Kauvorgang entstehen. Dabei wachsen die Zähne des Unterkiefers eher in Richtung Zunge und die Zähne des Oberkiefers in Richtung Backenschleimhaut.

Kaninchen

Durch den vermehrten Druck auf die Zahnwurzel kann es als Komplikationen von Zahnfehlstellungen zur Bildung von Abszessen kommen, welche auf den Kieferknochen übergehen. In fortgeschrittenen Fällen führt die Entzündung zu Knochenauftreibungen, die von außen am Kiefer zu fühlen sind.

Symptome bei Zahnerkrankungen:

Alle Zahnveränderungen führen zu starken Schmerzen beim Kauen und deshalb zu einer stark reduzierten Nahrungsaufnahme. Häufig fällt dies erst sehr spät auf, da die Tiere sich anfangs noch mit Heißhunger auf das angebotene Futter stürzen, auch einzelne Futterbestandteile aufnehmen, diese aber nicht zerkauen und wieder fallen lassen. Die fehlende Nahrungszufuhr bewirkt rasch eine starke Abmagerung und eine weitere Verschlechterung der Zahnproblematik (mangelnder Abrieb).

Neben der Gewichtsabnahme bemerkt der Besitzer häufig ein selektives Fressen von weicherem Futter und Speicheln bzw. ein feuchtes Kinn mit verklebten Haaren oder entzündeter Haut. Manchmal fallen auch deutlich kleinere Kotköttel oder Durchfall auf. Tränende Augen können ebenfalls Zeichen für ein Zahnproblem sein. Der Tränennasenkanal kann durch Zahnwurzelveränderungen verengt oder entzündet sein, so dass die Tränenflüssigkeit nicht mehr durch die Nase abläuft sondern außen entlang läuft und zu feuchtem, verklebtem Fell um die Augen führt.

Was kann der Besitzer tun:

Kaninchen sollten wöchentlich gewogen werden, um einen Gewichtsverlust frühzeitig zu erkennen, der durch Erkrankungen wie Zahn- und Verdauungsprobleme entstehen kann Kaninchen, die nicht fressen wollen, müssen sofort zum Tierarzt gebracht werden, es besteht fast immer Lebensgefahr !!!!

Diagnose und Behandlung von Zahnerkrankungen:

Bei der Untersuchung beim Tierarzt werden die Zahnlänge und Zahnstellung der Schneide- und Backenzähne kontrolliert und die Maulschleimhaut untersucht. Der Kopf wird nach Schwellungen und Schmerzhaftigkeit abgetastet und die Augen auf Ausfluß untersucht.
Abhängig vom Ergebnis der Voruntersuchung und vom Zustand des Patienten erfolgt eine eingehende Zahnuntersuchung in Narkose. Dabei wird mit Hilfe von Röntgenbildern ein genauer Zahnstatus erhoben und je nach Befund werden entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

Zu lange Schneidezähne werden mit Hilfe einer Trennscheibe korrigiert, Backenzähne werden mittels rotierender Instrumente auf die richtige Länge geschliffen.

Bei eitrigen Entzündungen der Zahnwurzel kann eine Extraktion des Zahnes und antibiotische Versorgung nötig sein. Bei allen Entzündungen erhalten die Tiere Schmerzmittel und müssen oft zwangsernährt werden. Die Behandlung von Zahnerkrankungen ist oft langwierig und vor allem bei Abszessen leider nicht immer von Erfolg gekrönt. Auch „einfache“ Fehlstellungen müssen in der Regel lebenslänglich, oft alle 3-4 Wochen, korrigiert werden.

Meerschweinchen – Haltung, Ernährung etc.

Meerschweinchen sind Herden- und Fluchttiere, sie brauchen unbedingt einen oder mehrere Partner der gleichen Art. Ein Kaninchen ist kein gleichwertiger Ersatz, da die Sprache der beiden Tiere unterschiedlich ist. Meerschweinchen sind sehr „gesprächige“ Tiere und haben eine andere Körpersprache als Kaninchen. Mehrere Meerschweinchen und Kaninchen können dagegen problemlos zusammengehalten werden. Achten sie bitte darauf, daß der Käfig groß genug (für 2 Tiere mindestens 0,60 x 1,20 m Grundfläche) und abwechslungsreich eingerichtet ist. Für jedes Tier sollte ein Schlafhäuschen vorhanden sein und evtl. sogar eine 2. Ebene da sein. Optimal ist eine Gruppe aus einem kastrierten Männchen und mehreren Weibchen. Alternativ kann man auch mehrere Weibchen zusammen halten, was aber des öfteren zu „Spannungen“ kommen kann, ebenso mit mehreren Männchen.

Es kann lange gut gehen aber spätestens mit der Pubertät gehen oft die Machtkämpfe los, die mit erheblichen Verletzungen einhergehen können.

Man sollte das Geschlecht des Meerschweinchen immer frühzeitig bestimmen, da die Weibchen schon mit 5 und die Männchen mit 8 Wochen geschlechtsreif werden.
Die 1-5 Jungen kommen nach 72 Tagen vollständig entwickelt zur Welt und dies bevorzugt im Frühjahr bis in den Spätherbst. Wenn sie also keine große Herde möchten, denken sie rechtzeitig an das Trennen der Jungen und an eine eventuelle Kastration der Meerschweinchenböckchen.

Meerschweinchen gehören zu den Pflanzenfressern, d.h. sie brauchen für ihre Zähne und ihren Verdauungsapparat ständig rohfaserreiche Pflanzennahrung. An erster Stelle steht das Heu, welches immer verfügbar sein muss. Außerdem lieben sie Gras, Löwenzahn, Eisbergsalat, Chicoree, Gurken, Tomaten, Karotten, Äpfel, Rote Beete, Kohlrabi, Paprika und einiges mehr. Es gibt aber auch einige Obst und Gemüsesorten, die giftig oder unverträglich sind (Schnittlauch,Kohl etc.).

Wir stellen für Sie gerne eine Fütterungsempfehlung zusammen. Kraftfutter/Pellets nur in geringen Mengen füttern (1 TL/Tier/Tag ), falls es überhaupt nötig ist. Durch falsche Ernährung kann es zu Verdauungsproblemen und durch den hohen Calciumgehalt auch zu Blasengries oder- steinen führen. Außerdem werden die Tiere oft zu dick.

Meerschweinchen

Wasser muss den Tieren stets zur Verfügung stehen, auch wenn Meerschweinchen nicht viel trinken.

Abschließend möchte ich noch besonders auf einige weitverbreitete Krankheiten der Meerschweinchen hinweisen, die immer eine Behandlung durch den Tierarzt bedürfen:

  • Zahnprobleme: Meerschweinchen sitzen ständig vor dem Napf, fressen aber fast nichts, sabbern aus dem Maul. Mögliche Ursachen: Brückenbildung der Backenzähne und/oder zu lange Schneidezähne durch falschen Abrieb. Nagerzähne wachsen lebenslang ca. 1mm pro Woche und müssen durch ständige Kaubewegung abgerieben werden.
  • Verdauungsprobleme: Länger andauernder wässriger Durchfall oder Tympanie (lebensbedrohliche Aufgasung des Magen-Darm-Traktes), evtl. durch Darmparasiten wie z.B. Koccidien oder Hefepilze verursacht, durch falsches Futter oder durch Zahnprobleme.
  • Hautprobleme: Meerschweinchen kratzt sich blutig, verliert Haare, ausgelöst durch Milben oder Pilzbefall.
  • Ovarialzysten: Das weibliche Meerschweinchen wird immer dicker, trotz gleichem Fressen und gutem Allgemeinzustand, es kann Fell an den Flanken verlieren.
  • Schildrüsenüberfunktion: Das meist ältere Meerschweinchen nimmt ständig ab bei unverändertem Fressen, hat häufig breiigen Kot, pinkelt vermehrt und hat stumpfes Fell. Ein einfacher Blutcheck kann Klarheit schaffen.
  • Herzschwäche: Das meist ältere Meerschweinchen frißt meist mehr und nimmt trotzdem ab, wippt im Ruhen und ist kurzatmig. Im Endstadium hochgradige Atemnot.
  • Abszesse oder Tumore: Von außen oft nicht zu unterscheiden, ob gut oder bösartig. Umfangsvermehrungen bedürfen immer der Kontrolle durch den Tierarzt.

Zur besseren Kontrolle des Gewichts und des Allgemeinzustandes empfehlen wir, Meerschweinchen 1x pro Woche zu wiegen, die Schneidezähne zu betrachten und die Genital- und Analgegend auf Verschmutzung zu kontrollieren!

Bitte lassen sie Kinder unter 8 Jahren nicht unbeaufsichtigt mit den Tieren alleine, da diese sich selten wehren und es öfter schon zu schweren Verletzungen durch Stürze gekommen ist.

Fundhasen und Fundvögel

Was tun mit gefundenen Feldhasen?

Feldhasen werden als Nestflüchter geboren, d.h. mit offenen Augen und mit Fell, sie haben lediglich eine Mulde, in der sie abgelegt werden und werden meist nur 1x am Tag von der Mutter gesäugt.

Oft geraten junge Feldhasen in Menschenhand, weil jemand sie in ihrer Mulde findet und als vermeintlich verwaist mitnimmt. Das sollte bitte unterlassen werden, denn die Hasenmütter lassen ihre Babies über längere Zeit allein und kommen nur zum Säugen. Dies ist in der Natur durchaus sinnvoll und wer ein Hasenkind unbedacht an sich nimmt, rettet es nicht, sondern verwehrt ihm ein normales Aufwachsen!

Feldhase

Wurde er schon aufgenommen, sollte versucht werden, den Hasen an der Stelle wieder hinzusetzen, wo man ihn gefunden hat. Mit etwas Glück wird die Mutter ihr Kind trotz des fremden Geruchs wieder annehmen. Hilfreich kann es sein, das Tier mit Gras abzureiben. Gerade bei älteren Jungtieren dürfte die Bindung zwischen Mutter und Kind soweit gefestigt sein, dass die Mutter ihr Kind trotz eventuellem Fremdgeruch noch erkennt. Man sollte das Wohlergehen des Junghasens vorsichtig in den nächsten Tagen noch überprüfen und nur wenn klar ist, dass das Hasenbaby nicht mehr versorgt wird, darf man es zur Aufzucht mitnehmen. Da Feldhasen bereits recht weit entwickelt geboren werden, erscheint ihre Aufzucht leichter als die neugeborener Kaninchen zu sein – leider ist es jedoch nicht so. Feldhasen sind sehr empfindliche Pfleglinge.

Und man muss sich der großen Verantwortung bewusst sein, ein solches Lebewesen aufzuziehen: Hasen sind vom Aussterben bedroht, sie sind sensible und bewegungsfreudige Tiere. Die Aufzucht ist ein 24 Stunden-Job und die Auswilderung bzw. spätere Unterbringung bei nicht auswilderungsfähigen Tieren anspruchsvoll.

Augenscheinlich verletzte oder kranke Tiere sind natürlich ein Notfall, wo ein Eingreifen berechtigt ist.

Fundvogel – Was tun mit dem aus dem Nest gefallenen Vogelkind?

Fundvogel

Zunächst einmal sind solche Vögel in den seltensten Fällen wirklich aus dem Nest gefallen oder gar von ihren Eltern verlassen worden. Bei vielen aufgefundenen Jungvögeln handelt sich um sogenannte „Nestflüchter“.

Dies sind Küken von Vogelarten, bei denen die Jungtiere bereits weit entwickelt zur Welt kommen und direkt nach dem Schlüpfen das Nest verlassen. Manche von ihnen werden dabei anfangs auch weiterhin von ihren Eltern unterstützt und versorgt, viele können sich jedoch im Prinzip sofort in ihrer Umwelt allein zurechtfinden.

Aber auch unter Vogelarten die als „Nesthocker“ bekannt sind gibt es Arten, bei denen die Jungtiere nach ihrer Geburt nicht mehr im Nest sitzen bleiben. Dazu gehören einige Singvögel, aber vor allem auch Rabenvögel und Greifvögel. Diese Jungtiere werden Ästlinge genannt, auch wenn sie nicht zwingend auf Ästen sitzen, sondern auch an anderen mehr oder weniger geschützten Plätzen zu finden sind.

Dort werden sie von den Altvögeln weiterversorgt. Daher brauchen auch diese Vögel keine Hilfe. Im Gegenteil, es würde ihnen mehr schaden, als helfen, wenn man sie mitnimmt.

Genau beobachten, da es sich also nicht zwingend um einen Vogel handelt, der Hilfe braucht, empfiehlt es sich, dass man sich zunächst etwas Zeit nimmt und beobachtet, ob das Jungtier wirklich keine Hilfe von seinen Artgenossen erhält.

Dies sollte man aus gewisser Entfernung tun, damit die Elterntiere sich wegen der Menschen nicht zurückhalten. Dann empfiehlt es sich, den Jungvogel ganz in Ruhe zu lassen oder ihn auf einen höher gelegenen Ast oder sogar in sein Nest zu setzen. Dabei braucht man keine Angst zu haben, dass das Vogeljunge auf Grund des Geruches nicht mehr von den Elterntieren angenommen wird, da Vögel in der Regel einen schlechten Geruchssinn haben und sich nicht am menschlichen Geruch stören.

Verletzte, federlose oder kranke Tiere sind natürlich ein Notfall, wo ein Eingreifen berechtigt ist.

Impfung beim Kaninchen – Kaninchenschutzimpfungen

Kaninchen Impfung

Jetzt im Frühjahr ist die richtige Zeit für eine vorbeugende Impfung gegen RHD und Myxomatose beim Kaninchen. Letzes Jahr (2013) hatten wir mehrere TODESFÄLLE bei ungeimpften Kaninchen mit Myxomatose im Kreis Heilbronn/Neckarsulm!!!

1. Die RHD (=Rabbit Hemorrhagic Disease) ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die zu massiven Blutungen, Schwäche und oft zu plötzlichen Todesfällen führt. Es ist keine wirksame Therapie bekannt, der einzige Schutz ist eine rechtzeitige Impfung. Die Übertragungswege sind vielfältig, neben Insekten spielt auch kontaminiertes Futter oder Einstreu eine große Rolle.

Die 1. Impfung kann ab einem Alter von 5 Wochen erfolgen, danach wird die Impfung 1x jährlich wiederholt.

2. Die Myxomatose wird ebenfalls durch ein Virus verursacht. Die Ansteckung erfolgt über Kontakt mit infizierten Kaninchen, Stechmücken und kontaminiertes Futter. Krankheitssymptome sind Schwellungen (Ödeme) im Kopf- und Anogenitalbereich, Schluckbeschwerden, Atembeschwerden oder knotige Hautveränderungen am Körper und an den Gliedmaßen. Eine Therapie ist kaum möglich, eine regelmäßige Impfung ist der beste Schutz.

Die 1. Impfung kann ab einem Alter von 5 Wochen erfolgen, danach wird die Impfung jährlich wiederholt.

Durch eine Impfung im Frühjahr ist der Impfschutz in der gefährlichsten Zeit am größten. Zusätzlich sollte man kein Grünfutter von kontaminierten Wiesen füttern und versuchen, Insekten fernzuhalten.

Winterruhe bei Europäischen Landschildkröten:

Vorbereitung:

Ende August sollte eine Kotprobe auf Darmparasiten untersucht werden und bei Befall sollte man seine Schildkröte behandeln lassen.
Der Behandlungserfolg sollte 2 Wochen nach Abschluss der
Behandlungkontrolliert werden.

Ende Oktober laufen dann die restlichen Vorbereitungen.
Bei Terrarienhaltung muss die Temperatur und Lichttaglänge über 3-4 Wochen auf eine Endtemperatur von ca. 8-10 C° reduziert werden.
Bei Freilandhaltung müssen die Tiere bei Nachttemperaturen
von ca. 6-8 C°aus dem Gehege genommen werden,
bevor sie sich eingraben.
Die Tiere nehmen jetzt keine Nahrung mehr auf und haben ihren Darm teilweise entleert.
Sie dürfen nun auch nicht mehr gebadet werden, da der Darm nicht komplett leer sein darf!
Wenn dies passiert stirbt die Darmflora ab und die Schildkröten verweigern im nächsten Frühjahr die Futteraufnahme.
Zudem sollte das Gewicht protokolliert werden.

Überwinterungsort:

Die Schildkröten im Keller zu überwintern ist eine Möglichkeit, es besteht jedoch die Gefahr, dass es dort zu warm ist.
Optimal geeignet ist ein separater Kühlschrank.
Einmal wöchentlich sollte die Türe zur Sauerstoffzufuhr geöffnet werden.

Dauer:

Die Dauer der Überwinterung ist artabhängig.
Bei der Griechischen Landschildkröte und der Maurischen Landschildkröte mit europäischer Abstammung sin es in etwa 4 Monate.
Auch Jungtiere im 1. Lebensjahr überwintern!

Durchführung:

Zunächst muss ein Behältnis (Kunststoffbox) in ca. doppelter Tiergröße mit einem der folgenden Substraten befüllt werden:

  • Erde
  • Rindenmulch
  • Moos
  • Laub

Dieses Füllmaterial muss leicht feucht gehalten werden, um den Flüssigkeitsverlust des Tierkörpers gering zu halten.

Klima und Gewicht:

Die Temperatur muss konstant bei 4-6 °C gehalten werden. Dies kann am besten mit einem Thermometer überprüft werden.
Die Luftfeuchtigkeit sollte sich bei 70-80% halten.
Der maximal erlaubte Gewichtsverlust liegt bei 10% während der Winterruhe.

Kaninchenhaltung im Freien

Eine ganzjährige Außenhaltung von Kaninchen ist unter folgenden Voraussetzungen möglich:

  1. Das Gehege muß komplett eingezäunt sein, das heißt auch unter dem Boden, seitlich und als “Deckel” sollte man engen Kaninchendraht benutzen, damit sich die Kaninchen nicht ausgraben können und vor allem damit sich kein Marder oder Fuchs reingraben kann!!! Es gab schon viele Todesfälle wegen Marderattacken (sie kommen meist nachts).
  2. Einen Teil des Geheges gegen Sonne, Wind und Regen schützen, mit fester Plane oder lackierten Holzbrettern, damit die Kaninchen auch bei Regen und Schnee ins Freie können. Dies dient auch gleichzeitig als Beschattung, denn Kaninchen sind sehr hitzeempfindlich!!!
  3. Die Kaninchen (man sollte immer mindestens 2 zusammen halten) brauchen einen kälte-, wind- und sonnegeschützten Unterstand. Dieser sollte nicht zu groß sein, damit er im Winter auch die Wärme hält, am Besten noch mit Styroporplatten isolieren und im Winter dann mit reichlich Stroh ausstopfen.
  4. Vor allem im Sommer mindestens 1x täglich die Kaninchen rausholen und den Urogenitaltrackt auf Verschmutzungen kontrollieren (Fliegenmadengefahr bei Durchfall oder Blasenproblemen). Die Tränke kontrollieren, damit immer genug Wasser zur Verfügung steht und der Tränkenippel nicht zu heiß wird.
  5. Im Frühjahr die fällige RHD und MYXOMATOSE- Impfung nicht vergessen, da diese Krankheiten z.B. durch Stechmücken übertragen werden.

 

Kaninchen lieben Gesellschaft

Kaninchen zählen in Deutschland schon seit dem 12. Jahrhundert zu den Haustieren des Menschen. Während sie früher jedoch nahezu ausschließlich als Nutztiere dienten, sind sie heute beliebte Heimtiere. In Erinnerung an enge Holzställe mit Maschendrahtgitter gelten sie vielfach immer noch als gänzlich anspruchslos in der Haltung. Wer ein Kaninchen jedoch artgerecht halten will, muss eine Reihe von Faktoren berücksichtigen.

Kontakt zu Artgenossen

Das wohl häufigste Problem in der Heimtierhaltung ist Eintönigkeit und damit einhergehende Langeweile. Verhaltensstörungen sind oftmals die Folge. Eine kaninchengerechte Haltung sollte deshalb – wie jede andere Tierhaltung auch – für Abwechslung und Umweltreize sorgen. Wesentlich für das naturgemäß in Sippen lebende Kaninchen ist dabei der Kontakt zu Artgenossen. Der Anteil des Sozialverhaltens am Gesamtverhalten beträgt bis zu 50% der gesamten Tagesaktivität. Für die Heimtierhaltung sind zwei oder mehrere gleichaltrige Kaninchen, die im günstigsten Fall frisch abgesetzt vom Muttertier als Gruppe eingesetzt werden, ideal. Bei Ausfall eines oder mehrerer Tiere ist der Ersatz allerdings sehr vorsichtig zu versuchen, denn oftmals werden neu hinzugekommene Tiere abgelehnt und von den „Alteingesessenen“ durch Bisse schwer verletzt. Für die klassische Haltung in einer Familie bieten sich am ehesten Widderkaninchen an, da diesen im Allgemeinen wenig Aggressivität nachgesagt wird so das Aggressionsrisiko – auch in Bezug auf andere im Haus gehaltene Tiere – minimiert werden kann.

Geeignete Unterbringung

Eine artgerechte Unterbringung des Kaninchens berücksichtigt sein natürliches Verhalten und erlaubt ihm alle kaninchentypischen Verhaltensweisen. Das Bewegungsrepertoire dieser Tiere ist sehr vielfältig und ausgeprägt. Vor allem aus dem direkten Kontakt zu Artgenossen ergibt sich eine Vielzahl an intensiven Bewegungsweisen wie Rennen, Verfolgen, Hakenschlagen, Springen, Kapriolen und viele mehr. Die Tiere sollten in ihrem Käfig wenigstens drei zusammenhängende Hoppelschritte machen können, was eine Strecke der 4,5fachen Kaninchenlänge erfordert. Bei einem 3 kg schweren Kaninchen mit einer Körperlänge von ca. 40 cm sind dies beispielsweise 1,80 m. Ein Käfig unterhalb dieser Maße schränkt die Tiere in ihrer Bewegung und somit in ihrem Verhalten sehr stark ein. Solche Käfige können bestenfalls in Kombination mit täglichen Freilaufmöglichkeiten verwendet werden. Dabei ist wiederum zu beachten, dass der Lebensrhythmus der Kaninchen eine hohe Aktivität in den Dämmerungszeiten des Tages – also morgens und abends – vorsieht, während sie besonders in der Mittagszeit sehr ruhebedürftig sind. Einen optimalen Boden für die Kaninchenbehausung, der hygienisch wie auch gut zu reinigen ist und dem Tier eine rutschsichere, gepolsterte Unterlage bietet, gibt es leider nicht. Der beste Weg ist, auf den wie immer gearteten Boden zum Aufsaugen des Urins reichlich Sägespäne zu streuen und diese mit einer dicken Heu- oder Strohschicht abzudecken.

Quelle: Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V.
www.smile-tierliebe.de