Igeln helfen? Tierarzt aus der Region Heilbronn informiert

Tierarzt im Raum Heilbronn klärt auf.

Nur junge Igel, die offensichtlich krank oder unterernährt sind, sollten in Obhut genommen werden

Im Herbst, wenn das Laub fällt und die Tage kälter werden, beginnen die Igel mit den Vorbereitungen für den Winterschlaf. Besonders junge Igel sind in dieser Zeit auch tagsüber anzutreffen. Doch allzu schnell entscheiden sich viele Menschen dafür, einen kleinen Igel in Obhut zu nehmen. „Nicht immer ist Hilfe notwendig. Nur dann, wenn ein Tier auffällig unterernährt oder krank ist, sollte man handeln“, rät die Tierärztin Dr. med. vet. Charlotte Haberkern, die zusammen mit Dr. med. vet. Susanne Haberkern-Chatzis die Tierarztpraxis Haberkern in Amorbach bei Heilbronn und Neckarsulm führt.

Tierärztin Dr. Haberkern informiert über Lebensweise und Bedürfnisse der Igel

In den Monaten August und September kommt ein Großteil des Igel-Nachwuchses auf die Welt. Gleich nach der Geburt schicken sich die kleinen Igel an, möglichst schnell ihr Mindestgewicht anzufressen. Das ist auch der Grund, weshalb sie auch tagsüber anzutreffen sind. Nur wenn ein gefundener Igel offensichtlich krank, abgemagert und übermäßig von Parasiten befallen ist, sollte man ihn an sich nehmen. Zumeist jedoch sind die kleinen Igel in der Natur am besten aufgehoben. Gerne geben die Tierärzte der Kleintierpraxis in Amorbach bei Heilbronn Auskunft. Viele Menschen haben die Möglichkeit, den Igeln in der kalten Jahreszeit zu helfen. Wer auf die für Igel lebensgefährlichen Laugsauger, aber auch auf Laubgebläse verzichtet, hilft den Igeln. Auch wer das heruntergefallene Laub liegen lässt oder aufhäuft, hilft den Igeln. Laub bietet Insekten Unterschlupf – für Igel ein wahres Futterreservoir.

Igelfreundlicher Garten hilft dem stacheligen Überlebenskünstler über den Winter

Laubhaufen sind aber auch für die Igel selbst ein wunderbarer Platz für den fünf bis sechs Monate dauernden Winterschlaf. Jungigel rollen sich später, etwa Anfang bis Mitte November auf ihrem Winterschlafplatz zusammen. Sie müssen mindestens 500 Gramm anfressen, um den ersten Winter zu überleben. Wer in dieser Zeit eine flache Schale mit Katzenfutter und Haferflocken für die Igel bereitstellt, kann den Igeln sinnvoll helfen.

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