Fundhasen und Fundvögel

Was tun mit gefundenen Feldhasen?

Feldhasen werden als Nestflüchter geboren, d.h. mit offenen Augen und mit Fell, sie haben lediglich eine Mulde, in der sie abgelegt werden und werden meist nur 1x am Tag von der Mutter gesäugt.

Oft geraten junge Feldhasen in Menschenhand, weil jemand sie in ihrer Mulde findet und als vermeintlich verwaist mitnimmt. Das sollte bitte unterlassen werden, denn die Hasenmütter lassen ihre Babies über längere Zeit allein und kommen nur zum Säugen. Dies ist in der Natur durchaus sinnvoll und wer ein Hasenkind unbedacht an sich nimmt, rettet es nicht, sondern verwehrt ihm ein normales Aufwachsen!

Feldhase

Wurde er schon aufgenommen, sollte versucht werden, den Hasen an der Stelle wieder hinzusetzen, wo man ihn gefunden hat. Mit etwas Glück wird die Mutter ihr Kind trotz des fremden Geruchs wieder annehmen. Hilfreich kann es sein, das Tier mit Gras abzureiben. Gerade bei älteren Jungtieren dürfte die Bindung zwischen Mutter und Kind soweit gefestigt sein, dass die Mutter ihr Kind trotz eventuellem Fremdgeruch noch erkennt. Man sollte das Wohlergehen des Junghasens vorsichtig in den nächsten Tagen noch überprüfen und nur wenn klar ist, dass das Hasenbaby nicht mehr versorgt wird, darf man es zur Aufzucht mitnehmen. Da Feldhasen bereits recht weit entwickelt geboren werden, erscheint ihre Aufzucht leichter als die neugeborener Kaninchen zu sein – leider ist es jedoch nicht so. Feldhasen sind sehr empfindliche Pfleglinge.

Und man muss sich der großen Verantwortung bewusst sein, ein solches Lebewesen aufzuziehen: Hasen sind vom Aussterben bedroht, sie sind sensible und bewegungsfreudige Tiere. Die Aufzucht ist ein 24 Stunden-Job und die Auswilderung bzw. spätere Unterbringung bei nicht auswilderungsfähigen Tieren anspruchsvoll.

Augenscheinlich verletzte oder kranke Tiere sind natürlich ein Notfall, wo ein Eingreifen berechtigt ist.

Fundvogel

Fundvogel – Was tun mit dem aus dem Nest gefallenen Vogelkind?

Zunächst einmal sind solche Vögel in den seltensten Fällen wirklich aus dem Nest gefallen oder gar von ihren Eltern verlassen worden. Bei vielen aufgefundenen Jungvögeln handelt sich um sogenannte „Nestflüchter“.

Dies sind Küken von Vogelarten, bei denen die Jungtiere bereits weit entwickelt zur Welt kommen und direkt nach dem Schlüpfen das Nest verlassen. Manche von ihnen werden dabei anfangs auch weiterhin von ihren Eltern unterstützt und versorgt, viele können sich jedoch im Prinzip sofort in ihrer Umwelt allein zurechtfinden.

Aber auch unter Vogelarten die als „Nesthocker“ bekannt sind gibt es Arten, bei denen die Jungtiere nach ihrer Geburt nicht mehr im Nest sitzen bleiben. Dazu gehören einige Singvögel, aber vor allem auch Rabenvögel und Greifvögel. Diese Jungtiere werden Ästlinge genannt, auch wenn sie nicht zwingend auf Ästen sitzen, sondern auch an anderen mehr oder weniger geschützten Plätzen zu finden sind.

Dort werden sie von den Altvögeln weiterversorgt. Daher brauchen auch diese Vögel keine Hilfe. Im Gegenteil, es würde ihnen mehr schaden, als helfen, wenn man sie mitnimmt.

Genau beobachten, da es sich also nicht zwingend um einen Vogel handelt, der Hilfe braucht, empfiehlt es sich, dass man sich zunächst etwas Zeit nimmt und beobachtet, ob das Jungtier wirklich keine Hilfe von seinen Artgenossen erhält.

Dies sollte man aus gewisser Entfernung tun, damit die Elterntiere sich wegen der Menschen nicht zurückhalten. Dann empfiehlt es sich, den Jungvogel ganz in Ruhe zu lassen oder ihn auf einen höher gelegenen Ast oder sogar in sein Nest zu setzen. Dabei braucht man keine Angst zu haben, dass das Vogeljunge auf Grund des Geruches nicht mehr von den Elterntieren angenommen wird, da Vögel in der Regel einen schlechten Geruchssinn haben und sich nicht am menschlichen Geruch stören.

Verletzte, federlose oder kranke Tiere sind natürlich ein Notfall, wo ein Eingreifen berechtigt ist.