Otitis externa

Hundeohr

Was ist eine Otitis externa?

Unter Otitis externa versteht man eine Entzündung des äußeren Ohres, vor allem des äußeren Gehörganges, auch oft als „Ohrenzwang“ bezeichnet

Wie entsteht sie?

Es gibt viele mögliche Ursachen, zum Beispiel genetisch bedingte Anfälligkeiten wie
zu enge oder zu behaarte Gehörgänge, Schwimmerohren, Reinigungsfehler, aber auch
Fremdkörper. Die Abwehrfunktion der Haut kann geschwächt sein durch Atopie und Futtermittelallergie, Schildrüsenfehlfunktionen oder autoimmune Veränderungen.

Faktoren, die eine Otitis externa nicht abheilen lassen und chronisch werden lassen, sind unter anderem eine Otitis media (Mittelohrentzündung), Gehörgänge voll mit Schmutz und Ohrschmalz, resistente Bakterien (Pseudemonas) und eine krankhafte Veränderung des Ohres.

Wie wird sie diagnostiziert?

Um die Ursache einer Ohrentzündung herauszufinden, m u s s man Diagnotik betreiben, denn nur Ohrensalbe abzugeben oder ins Ohr zu tropfen, löst das Problem meist nicht.

Für den Untersuchungsgang ist es wichtig, mit dem Otoskop anzufangen. Wir in der Praxis haben seit kuzem ein V i d e o o t o s k o p, damit können auch Sie den Gehörgang ihres Hundes/ihrer Katze auf dem Bildschirm sehen und wir können Sie am Untersuchungsvorgang teilnehmen lassen.

Die Tierärzte und auch Sie sehen jetzt, ob das Trommelfell steht oder nicht, wieviel Zerumen (Ohrschmalz) im Ohr ist und ob das Ohr stark entzündet ist. (eventuell Foto Trommelfell)
Befindet sich ein Fremdkörper im Gehörgang, kann er mittels einer Fremdkörperzange entfernt werden, wobei dazu häufig eine Sedierung notwendig ist.

Falls eine Entzündung die Ursache der Otitis ist, sollte eine Tupferprobe für eine zytologische Untersuchung entnommen werden. Durch die mikroskopische Auswertung wissen wir jetzt, ob im Ohr Hefepilze sind, ob Parasiten darin krabbeln oder ob Bakterien für die Entzündung verantwortlich sind.

Malassezien

Die Diagnostik ist die für ein entsprechendes Ohrmedikament und die weitere notwendige Behandlung. Falls nötig werden wir auch ein Antibiogramm anfertigen lassen, um ganz sicher zu sein, welches Medikament gegen die angezüchteten Erreger wirkt.

Erst nach all diesen Untersuchungen wir das Ohr professionell mit einer Ohrdusche gereinigt und das weitere Vorgehen mit Ihnen besprochen.

Zuhause sollten Sie dann die Behandlung genau so fortsetzen, wie der Tierarzt es Ihnen aufgetragen hat. Ohrmedikamente und Ohrreiniger sollten n i c h t direkt nacheinander eingeträufelt werden. Es sollte immer mindestens 1 Stunde nach Einbringen des Ohrreinigers gewartet werden, um einen Verdünnungseffekt des Medikamentes zu vermeiden.

Sie werden von uns einen Behandlungsplan ausgehändigt bekommen, auf dem nochmals schriftlich festgehalten ist, welches Ohr wie, wann und wie oft gereinigt und behandelt werden sollte.

Bei der Nachkontrolle wird erneut eine Tupferprobe entnommen, um das Ansprechen der Erreger auf das Medikament mikroskopisch beurteilen zu können. Erst wenn das Ohr auch mikroskopisch frei von Bakterien oder Hefepilze ist, darf die Behandlung beendet werden.

Über Vorsorgemaßnahmen werden wir Sie gerne beraten.