Wintervorbereitung für Kaninchen: Wärme, Bewegung & Beschäftigung

Die ersten kalten Nächte sind da, Nebel liegt über den Wiesen – und viele Halter fragen sich: „Soll ich meine Kaninchen jetzt ins Haus holen?“ Gerade in dieser Übergangszeit braucht es etwas Vorbereitung, damit die Tiere gesund und aktiv bleiben. In der Kleintierpraxis Dr. Haberkern begleiten wir jedes Jahr viele Kaninchenhalter durch den Herbst und geben Tipps, wie Sie Ihr Außengehege winterfest machen – ohne den natürlichen Rhythmus Ihrer Tiere zu stören.

Warum Außenhaltung auch im Winter möglich ist

Kaninchen sind kälteresistent, solange sie sich langsam an fallende Temperaturen gewöhnen dürfen. Problematisch ist nicht die Kälte selbst, sondern Nässe, Zugluft und mangelnde Bewegung. Mit der richtigen Vorbereitung wird der Winter zur Wohlfühlzeit – statt zum Gesundheitsrisiko.

1. Wärme & Isolierung – das sichere Winterquartier

  • Schutz vor Nässe: Das Gehege muss absolut trocken bleiben – Dachabdichtung und leicht erhöhte Bodenplatten verhindern aufsteigende Feuchtigkeit.
  • Isolierte Schlafbox: Doppelte Wände, viel Stroh (kein Heu!) und ein enger Eingang halten die Körperwärme im Inneren.
  • Zugluft vermeiden: Windschutz durch Plexiglas oder Holzplatten an den Außenseiten, ohne die Frischluftzirkulation komplett zu stoppen.
  • Wasser nicht einfrieren lassen: Zwei Trinkgefäße im Wechsel oder beheizbare Tränken nutzen.

2. Bewegung trotz Kälte

Auch im Winter brauchen Kaninchen Freilauf. Bewegung hält warm, stärkt Muskulatur und Kreislauf. Ideal ist ein frostfreier Bodenbereich oder mit Stroh bedeckte Laufwege. Schnee ist kein Problem – aber achten Sie darauf, dass die Pfoten trocken bleiben und das Tier danach nicht durchnässt in die Hütte hoppelt.

3. Beschäftigung & Gruppenhaltung

Im Winter wird es früher dunkel, die Tiere sind weniger aktiv – Beschäftigung ist daher besonders wichtig:

  • Knabberäste (z. B. Apfel, Hasel, Birke) für Zähne und Beschäftigung
  • Buddelkiste mit Erde oder Stroh – wichtig für den Bewegungsdrang
  • Verstecke, Tunnel und Futterspiele halten die Tiere mental fit
  • Sozialkontakte: Gruppenhaltung sorgt für gegenseitige Wärme und Wohlbefinden

4. Gesundheitscheck nicht vergessen

Gerade im Winter ist regelmäßige Kontrolle wichtig: Gewicht, Krallen, Fell und Afterregion sollten wöchentlich überprüft werden. Achten Sie auf folgende Warnzeichen:

  • Mattigkeit, Appetitverlust oder plötzlicher Rückzug
  • Feuchtes oder schmutziges Fell am Hinterteil
  • Geruch nach Ammoniak oder Schimmel im Stall
  • Ungewöhnliche Atemgeräusche oder tränende Augen

 

Praxis-Tipp: Bei starkem Frost lieber einmal zu oft kontrollieren. Früh erkannte Probleme lassen sich schnell beheben, bevor sie zum Notfall werden.

Fazit & Termin

Mit guter Vorbereitung, etwas Beobachtung und Liebe zum Detail kommen Kaninchen gesund und glücklich durch den Winter. Wir sind Ihre Kleintierpraxis für Kaninchen in Bad Friedrichshall, Heilbronn, Neckarsulm und Oedheim – mit Erfahrung in Haltung, Vorsorge und Ernährungsberatung für alle Jahreszeiten.


Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine Untersuchung. Bei auffälligem Verhalten oder Appetitverlust suchen Sie bitte zeitnah tierärztliche Hilfe.